Eine glückliche Zuflucht

Norma wohnt in einem kleinen Ort in den USA, irgendwo auf der Grenze zwischen zwei Staaten in einem Ausläufer der Rocky Mountains. Sie arbeitet abends im einzigen Pub weit und breit, arbeitet ehrenamtlich für die Suchhunderettung. 

Sie wirkt barsch, hält sich die meisten Leute vom Leib und fühlt sich vor allem bei Betty, ihren Hunden und mit ihrem alten Pferd wohl. Aber nichts bleibt, wie es ist. Als eine Frau vermisst wird, die sich vor ihrem Freund fürchtet und flüchtete, stellt ein bestimmtes Ereignis bei der Suche ihr Leben fünf Jahre später auf den Kopf. Und sie gewinnt Freundinnen.

Es fängt handfest an und man kann die Handlungsweise Normas bei diesem Ereignis nachvollziehen. Weil Norma sie für sich und die Lesenden gut erläutert. Rein rechtlich gesehen, handelt sie wider das Gesetz für das sie ehrenamtlich tätig ist. Und weil sie nur sehr ungern lügt, zwickt das Gewissen jahrelang. Mit der Zeit wird der Roman immer spannender, teilweise eindringlich. Und man lernt Norma immer besser kennen. Sie ist über sechzig Jahre alt, hat viel erlebt und wird immer lockerer. Dieses Ereignis stellt sich für sie als eine Art Schlüsselerlebnis heraus.

Die Schreibe ist so, dass man den Roman gerne liest und mehr wissen möchte. Erst noch lockerflockig, später nimmt man immer mehr Anteil an Normas Tagesabläufen. Leichte Spannungsbögen sorgen für anregende Unterhaltung.

Catherin Ryan Hyde (2024): Eine glückliche Zuflucht, Tinte & Feder
Ich bedanke mich beim Verlag für das Leseexemplar!