Was das Meer verspricht

Es ist eine Geschichte mit Tiefgang, rund um eine Frau, die immer auf der kleinen nordenglischen Insel geblieben ist. Die das Geschäft ihrer Eltern weiterführt,

und sich nie gefragt hat, ob sie nicht doch woanders wohnen und leben wollen würde. Ihr älterer Bruder zog auf das Festland sobald er volljährig war und kümmerte sich nicht mehr um seine Familie. Man lernt Vida ein wenig kennen. Spröde, vom kargen Inselleben gezeichnet, doch eine junge Frau. Dann zieht eine ungefähr Gleichaltrige in das Haus gegenüber ein. Sie bezieht das Haus ihrer verstorbenen Tante. Die Insulaner gucken schräg, denn die Neue schwimmt im kalten Meer. Und nicht nur das, sie trägt dabei das Kostüm einer Meerjungfrau mit Monoflosse. Und trägt Kleider ohne Unterwäsche, also! Ich musste öfter schmunzeln zu Beginn. Allerdings verliert der Roman seine Leichtigkeit sobald Vidas Bruder zurückkehrt und offenbar das Geschäft übernehmen will. Vida sträubt sich, innerlich zuerst, aber auch äußerlich. Und die Neue? Die hängt auf einmal an seiner Angel. Vida wird eifersüchtig. Und das tut nicht gut.

Es ist eine Geschichte über das, was werden könnte und mehr. Über das sich trauen und einfach machen genauso wie um das genaue Gegenteil. Um Charaktere und das man manchmal nicht aus seiner Haut kann. Aber genauso um Familie. Es lohnt sich dieses Buch zu lesen. Es ist eher eine Novelle.

Alexandra Blöchl (2024): Was das Meer verspricht, dtv
Ich bedanke mich beim Verlag für das Leseexemplar!